Galerie Gemälde
Galerie Reisefotos

1967 - Der härteste Caravantest:
Dethleffs mit Daimler 280E - 9.000 km durch die UDSSR

Wo konnte Dethleffs im Jahr 1967 die Qualität seiner Wohnwagen für seine Kunden beweisen? Wo war noch kein Wettbewerber gewesen? Das waren am Anfang die Fragen. Für die Familie Dethleffs war die Antwort klar: in der UDSSR.

Ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Reich stammte aus der Studentenzeit: Russland unterdrückt und schwermütig. Trotzdem: Tolstois "Krieg und Frieden" empfindsam, die Scheherazade von Rimski-Korsakov tief-bewegend und dann die Maler: Schischkin für Landschaft, Aiwasowski für das Meer.....Und zu all dem Straßen, die schwer zu fahren waren.

Damals herrschte Staatschef Breschnew über die kommunistische UDSSR. Breschnew versprach größere Freiheiten. Das konnte 1967 für die Familie Dethleffs die einmalige Chance eröffnen, eine Testfahrt mit ihrem "Globetrotter" durch die UDSSR genehmigt zu bekommen. Ihr offizielles Ziel war: Das "Schwarze Meer und Georgien" - also unberührte Landschaft und schlechteste "Straßen". Von dort ein kluger Abstecher zur Geburtsstadt von Josef Stalin: nach "Gori". Die Reise wurde tatsächlich genehmigt.

Die Reise führte die Drei von Isny über 9.000 km durch Österreich, Ungarn, Ukraine, Rumänien, Georgien, Armenien und wieder zurück. Die Reise lässt sich nur grob nachvollziehen, weil die meisten Aufzeichnungen von Fridel Dethleffs-Edelmann damals an Daimler-Benz gegangen sind. Das war der Dank dafür, dass Daimler mit seinen internationalen Beziehungen die Reise über die russische Botschaft eingeleitet hatte.

Die Reise war typisch für Leben und Arbeit der Familie Dethleffs:

Arist Dethleffs, der Unternehmer war gleichzeitig Ingenieur. Er hatte den Mut und die Erfahrung die Reise ins Ungewisse mit dem neuen "Daimler-Benz 280 E" und seinem selbst entwickelten "Globetrotter" zu wagen. Die einzige Sonderausführung: der Unterboden war gegen Steinschlag mit Blech verkleidet worden.

Allein mit Frau und Tochter - ohne jeden Begleiter - machten sich die Drei auf in die UDSSR. (Allein waren sie dort trotzdem nicht, ständig überwachte sie in der UDSSR die politische Polizei.)

Fridel Dethleffs-Edelmann, war Künstlerin - sie hatte in Karlsruhe studiert. Auf der Reise war sie verantwortlich für medizinische Betreuung, für die Kontakte mit der Tscheka und für die ganzen Mal-Utensilien. Denn Mutter und Tochter - beide Künstlerinnen - wollten die traumhaft schöne Landschaft der UDSSR auf Bildern nach Isny zurückbringen.

Ursula Dethleffs war verantwortlich für die Vorräte, für kleine Geschenke und für die extrem schwer zu beschaffenden Landkarten. Zeit für Ihre Kunst hatte sie leider auf der Reise nur ganz selten.

Elf Gemälde, die Fridel Dethleffs-Edelmann vor, auf und nach der Reise durch die UDSSR gemalt hat, sind in der "Galerie Gemälde" zu besichtigen. In der "Galerie Reisefotos" war das wichtigste Foto für die Tscheka das Stalin-Museum in "Gori" mit dem Gespann Daimler und Dethleffs davor. Sonst war Fotografieren meist verboten, deshalb gibt es nur wenige - und noch seltener: gute Fotos.

Mit dem 1967 getesteten Globetrotter war die Familie Dethleffs danach noch einige Male auf Reisen. Dieser knapp 50 Jahre alte Caravan wurde im März 2015 von Bernd Riedle (Neffe und Generalbevollmächtigter von Arist Dethleffs sowie ehemaliger Geschäftsführer der Firma Dethleffs und Zentralgeschäftsführer der CMC-Gruppe) dem Unternehmen Dethleffs als Dauerleihgabe für Ausstellungen und Messen übergeben. Dafür war der Caravan im Dethleffs Musterbau aufwändig restauriert und nahezu in den Originalzustand zurückversetzt worden. "Dethleffs-Oldtimer gibt es viele. Aber einen Oldtimer, fast 50 Jahre alt und zudem auf über 9.000 km in der UDSSR getestet, gibt es auf der ganzen Welt nur einen einzigen: Wir freuen uns sehr über diesen originalen Dethleffs-Globetrotter der Familie Dethleffs. Er bereichert unsere Sammlung", erklärt der Geschäftsführer von Dethleffs, Dr. Dominic Suter. "Ein solcher 'Zeitzeuge' ist eine echte Seltenheit.