Haus der Baba Jaga I

Bildteppich mit Hinterglasbild, 1972

Technik: Bildteppich
Abmessungen: 35 x 33,5 x 2 cm

WVZ-Nr: 212021
Sammlung: Dethleffs/Riedle

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Das bewegliche Haus der Baba Jaga

1967 hatte Arist Dethleffs mit Frau und Tochter ihre 9.000 km weite Reise im Globetrotter Wohnwagen durch die UDSSR geplant. Die Drei stießen bei ihren Reisevorbereitungen auf ein russisch-georgisches Märchen: es handelte von der Märchenfee Baba Jaga. Sie hatte sich im Urwald ein Häuschen gebaut.

Neben vielen guten und schlechten Geschichten war sie dafür bekannt, dass sie selbst im Urwald immer den richtigen Weg fand. Damit war sie die russisch-georgische Schutzpatronin für die schwierige Expedition der Dethleffs. Die Geschichte wäre aber kein Märchen gewesen, wenn ihm die Pointe zu den Wohnwagenpionieren gefehlt hätte:

Denn: das Häuschen der Baba Jaga war beweglich wie ein Wohnwagen. Allerdings kannten die Märchenerzähler vor vielen Jahrhunderten weder den Motor des Autos noch Autoreifen. Das Haus der Baba Jaga musste sich selbst bewegen: Es fuhr also nicht. Es war auch kein selbstfahrender Motorcaravan.

Es bewegte sich trotzdem von selbst - auf „Hühnerbeinchen“. Das klang zwar für Dethleffs skurril. Aber warum sollte das russische Märchen vor vielen hundert Jahren nicht glaubhaft gewesen sein?

Die hintergründige Pointe des Märchens griff Ursula Dethleffs auf: Sie hatte schon seit 1941 märchenhafte Hinterglasbilder gemalt. Deren Strukturen verband sie mit den Elementen ihrer Bildteppiche: Unter dem Titel „Haus der Baba Jaga“ entstanden 1972 drei kraftvolle, eigenständige Kunstwerke.

WVZ-Nr. 212021: Das Haus der Baba Jaga I

WVZ-Nr. 212260. Das Haus der Baba Jaga II – ausgestellt in Stuttgart und Metzingen

WVZ-Nr. 212261: Das Haus der Baba Jaga II

Herausgeber Bernd Riedle August 2018

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