Collagen aus Papier waren das ideale Medium für schwäbische Künstlerinnen: das Material - Papier, Pappe usw. kostete meistens nichts. Freunde, Druckereien usw. waren froh über den Abtransport. Gekauft werden musste vom Künstler nur: die Grundlage für die Collage und der Leim.
Warum dann aber aus der Kombination des Materials nicht immer ein Kunstwerk entsteht, ist schwer zu erklären. Wie soll man auch eine Muse beschreiben, die manche Künstler immer wieder und andere gar nie küsst? Findet die Muse eher die Fleißigen erotisch oder die Faulen? Andere sind dazu berufen, die Frage zu beantworten. Am besten ist: jeder findet seine Erklärung, wenn er selbst in aller Ruhe bei den Collagen von Ursula Dethleffs deren Schönheit entdeckt.
Verkauft werden Collagen in Schwaben eher selten. Der Schwabe sieht beim ersten Blick: das verklebte Material ist nicht viel wert. Zudem sind viele Collagen abstrakt. Deshalb sind sich manche Schwaben sicher, das könnten sie selber auch.
Wenn die Allgäuer dann aber eine Kunstsammlung aus Paris sehen, zu der 35 Collagen von Ursula Dethleffs zählen, kann man sie damit trösten: französische Sammler sind anscheinend mehr an der Kunst interessiert als an materiellen Werten. Erfreulicherweise gibt es auch in Deutschland eine Sammlung zu der 85 Collagen der Künstlerin zählen.
Zu den Zahlen: Von der Künstlerin Ursula Dethleffs werden in unserer Sammlung Dethleffs (von 1940 bis 1970 = in 30 Jahren) 230 Collagen gezeigt. Davon sind 134 Collagen rechteckig, 96 Collagen sind rund (ab 1969).
(Von Ursula sind schon vor ihrer Mutter, Fridel Dethleffs-Edelmann, Collagen entstanden. Von Fridel Dethleffs-Edelmann sind erst aus den Jahren 1959 bis 1978 ihre 162 Collagen in der Galerie Dethleffs ausgestellt.)