Mit Schnaps, Hut und Weste

Kohlezeichnung auf Papier-beige, 1930

Technik: Zeichnung-Schwarz-weiß
Abmessungen: 42 x 33 cm

WVZ-Nr: 174047
Sammlung: Schwendi KBuA

Rahmen-Passepartout:VS-ohne Titel-signiert-datiert-RS-handschriftl.Anmerkung: gemeinsam mit Hermann Tiebert an dem Model gezeichnet

Laut Arbeitskalender von Fridel Dethleffs-Edelmann 1915-1942 gezeichnet im September 1930-S.29; Kohlezeichnung eines alten Bauern mit Schnaps-Glas auf dem Tisch

Fridel Dethleffs-Edelmann und Hermann Tiebert studierten beide an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe - Fridel war mit Emmy, der späteren Frau von Tiebert befreundet.

Die Tieberts erwarben ein kleines Bauernhaus in Ried bei Isny.

Immer wieder besuchte Fridel die Freunde in Isny. Sie fuhren zusammen Ski - siehe Aquarell 101136. Fridel malte zusammen mit Hermann Tiebert- siehe die Kohlezeichnungen 174047 und 172048. Fridels Zeichnung von Hermann: 172022.

Die Freundschaft wurde noch enger, nachdem Fridel 1931 den Isnyer Fabrikanten Arist Dethleffs geheiratet hatte und wenig später ebenfalls nach Isny zog: Hermann wurde 1933 der Patenonkel von Ursula Dethleffs.

Beide hatten später ganz ähnliche Probleme: Beide malten - lange bevor die Nazis die Macht in Deutschland ergriffen hatten - ihren persönlichen Stil. Die "Neue Sachlichkeit" war für beide der Ausgangspunkt. Das entsprach anfangs den Vorlieben der nationalsozialistischen Kunstschaffenden. 

Beide stellten immer wieder im Haus der Kunst aus. Beide zahlten dafür nach 1945 einen hohen Preis. Trotzdem wurde Fridel Dethleffs-Edelmann in der Nachkriegszeit eine wichtige Künstlerin im Rahmen der, von ihr mitgegründeten, Sezession Oberschwaben-Bodensee - siehe hier Details Werke/Künstlerfreunde/SOB.

Heute ist das politische Problem in West-Europa weitgehend gelöst: Wichtig ist die Qualität der Kunst, nicht die politische Richtung der Künstler.

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