Fridel Dethleffs-Edelmann
Neu gefundene Aquarelle 1921 – 1924

Der gefundene Schatz – mehr als 300 Werke:

In dem fast unergründlich umfangreichen Nachlass der beiden Künstlerinnen wurden erst vor kurzem über 300 Fotos mit Informationen gefunden: Es sind die, von den beiden Künstlerinnen direkt verkauften Werke. Sie sind gesammelt in vier prall gefüllten Leitzordnern. Nur wenige davon sind schon in der Internet Galerie Dethleffs dokumentiert.

Am Anfang unserer Arbeit haben wir in der Internet Galerie Dethleffs die Werke veröffentlicht, deren Originale nach dem Tod der beiden Künstlerinnen im Haus und Atelier Dethleffs vorhanden waren. Dann haben wir Werke aufgenommen, deren Fotos wir von Museen und öffentlichen Sammlungen erhalten konnten. Zusätzlich haben uns auch immer wieder Sammler Fotos von Werken mit Daten geschickt, die uns bisher gefehlt hatten.

Der neu gefundene Schatz schließt jetzt viele Lücken in unserer bisherigen Arbeit. Zwar sind die vielen, alten Fotos oft nur schwarz-weiß, manchmal in sehr kleinem Format, teilweise auch fast unleserlich beschriftet. Dazu gehört auch, dass nicht die Namen aller Käufer zu entziffern sind. Trotzdem eröffnet der Fund die Chance, den Überblick auf das Werk der beiden Künstlerinnen wesentlich zu erweitern.

Die Veröffentlichung beginnt heute mit Aquarellen von Fridel Dethleffs-Edelmann aus den Jahren 1921 bis 1924.

Blasiwald – das Künstlerzentrum im Schwarzwald

Sommer 1921 mit Fam. Prof. Höpfner, Wittmer und H. Sachs

Professoren und Studenten der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe waren fasziniert von der Landschaft „Blasiwald“ in der Nähe des Schluchsees für ihre Studien: die Natur war unberührt, das Licht zum malen exzellent. Fridel Edelmann war ab 1921 oft im Blasiwald. Sie hatte sich in einem kleinen Bauernhof – genannt Häusle – ein kleines Zimmer gemietet.

Manchmal nahm sie an Mal- und Zeichen-Kursen von Professoren teil, manchmal arbeitete und vergnügte sie sich zusammen mit den Kommilitonen Schöpflin, Springer, Wittmer, Sachs und anderen.

 

 

Blasiwald-Schwarzwald
WVZ-Nr. 103076 Aquarell,1921
Sammlung Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Blasiwald-Häusle
WVZ-Nr. 101101 Aquarell,1921
Sammlung Stuttgart RK
Im Häusle hatte Fridel ihr Zimmer gemietet
Blasiwald-Blick vom Häusle
WVZ-Nr. 103074 Aquarell,1921
Sammlung Schwendi KBuA
Blasiwald
WVZ-Nr. 103077 Aquarell,1921
Sammlung noch unbekannt
Blasiwald-Loch
WVZ-Nr. 103078 Aquarell,1921
Sammlung noch unbekannt
 

Ottersweier- die Heimat der Familie Edelmann

Fridel ist in Hagsfeld bei Karlsruhe geboren. Nachdem der Vater seine Firma verkauft hatte, sind die Eltern mit der einzigen Tochter Fridel nach Ottersweier gezogen. Dort hat sie auch nach der Hochzeit einige Jahre mit Arist Dethleffs gelebt. 1933 ist hier Ursula zur Welt gekommen.

Ottersweier mit Turm der Lindenkirche
WVZ-Nr. 101048 Aquarell,1921
Sammlung: Asperg MG
Weg über Ottersweier
WVZ-Nr. 103083 Aquarell, um 1921
Sammlung noch unbekannt
Ottersweier
WVZ-Nr. 103080 Aquarell, 1923
Sammlung noch unbekannt
Am Illinger Altrhein – aus der Umgebung von Ottersweier
WVZ-Nr. 103086 Aquarell, 1924
Sammlung noch unbekannt

Aquarelle von den frühen Reisen der Künstlerin

Vor den Zeiten des Internet war obligat: am meisten lernen Künstler, wenn sie zu den Originalen der berühmten Künstler reisen. Das Reisen, ob zu Kunstwerken, zu Landschaften oder zu Freunden, lag ihr im Blut. Während der Studienzeit besuchte sie vor allem ihre Freundinnen und Freunde. (Später bat sie ihren Mann Arist Dethleffs einen Wohnwagen zu bauen, damit sie in der Natur malen konnte. Das war der Beginn der Wohnwagengeschichte in Deutschland.)

Bei Hermann und Emmy Tiebert: April 1922 in Isny-Ried/Allgäu
Die beiden Tieberts waren enge Künstlerfreunde aus Karlsruhe. Sie hatten sich bei Isny ein Bauernhaus gekauft. Fridel besuchte die beiden in Isny, lange bevor sie den Isnyer Arist Dethleffs 1931 heiratete.

Langlauf im Allgäu: Fridel rechts, Emmy Tiebert links
WVZ-Nr. 101136 Aquarell, 1922
Sammlung Dethleffs/Riedle
Landschaft im Allgäu
WVZ-Nr. 103079 Aquarell, 1922
Sammlung Freiburg Fam.R

Sommer 1923 Insel Borkum an der Nordsee mit Prof. Höpfner und seiner Familie:

Borkum war wegen seiner künstlerisch einzigartigen Lichtverhältnisse eine Attraktion für die Künstler. 1923 klappte es – Fridel Edelmann malte im Sommer 1922 viele ihrer bekannten Aquarelle in Borkum. Zurück fuhr sie dann über Harpstedt bei Bremen, Eichenberg bei Kassel bis nach Weilheim zu ihrer Freundin.

Borkum- Strandkörbe am frühen Morgen
WVZ-Nr. 103084 Aquarell, 1923
Sammlung noch unbekannt
Borkum am Strand
WVZ-Nr. 103085 Aquarell, 1924
Sammlung Langhorst Bückeburg

Weilheim an der Teck bei Familie Finkbeiner-Waiblinger

Fridels Künstlerfreundin Waiblinger hatte Pfarrer Finkbeiner geheiratet. Sie hatten Fridel immer wie-der eingeladen. Die beiden Frauen malten und zeichneten in enger Verbundenheit.

Rathaus von Weilheim mit Brunnen am Rathausplatz
WVZ-Nr. 103081 Aquarell, 1923
Sammlung noch unbekannt
Aichelberg bei Weilheim
WVZ-Nr. 103082 Aquarell, 1923
Sammlung Weilheim Waiblinger

Ab Juli 1924 in Mittenwald-Oberbayern

In Mittenwald hatte sie nur Zeit für ein Aquarell. Danach brach sie zu Ihrer ersten Italienreise auf, die in den Dolomiten begann und sie dann über Portofino, Florenz und Pisa nach Venedig führte.

 

Im Herbst danach studierte sie bei Professor Würtenberger Entwurf und Technik von Holzschnitten; 1925 wurde sie seine Meisterschülerin mit Atelier in der Westendstr. 81 von Karlsruhe.

 

 

Blick vom Oytal auf die Höfats-Oberstdorf
WVZ-Nr. 103088 Aquarell, 1924
Sammlung noch unbekannt

Fortsetzung: In einer unserer nächsten Ausstellungen zeigen wir Ihnen Werke, die während der oben genannten Kunstreise entstanden sind: zuerst in den Dolomiten, danach in Portofino, Florenz und Pisa. Venedig war dann ihr letztes Ziel.