Das Wohnauto: kleiner als eine Gefängniszelle, aber Platz für Drei

Mit den Mini-Maßen des Wohnautos sollte man sich gleich am Anfang vertraut machen:

Länge innen nur 2,98 m,
Breite innen nur 1,45 m,
Innenhöhe mit ausgestelltem Hubdach 1,91 m,
Innenhöhe bei der Fahrt 1,58 m (Hubdach eingeklappt) 

 

Foto: Familie Dethleffs (von links Fridel und Arist mit Ursula) vor Opel Cabriolet mit Dethleffs Wohnauto.

Das verstellbare Hubdach war zur Verbesserung des Klimas im Wohnwagen die wesentliche Entwicklung.

Kritiker amüsierten sich damals über die Familie Dethleffs: was wollen die denn mit dieser Kiste? Ohne Frage: das Wohnauto sah von außen aus wie eine Kiste. Was die Kritiker aber nicht wussten: Sie entsprach genau dem, was die Design-Päpste Henry van de Velde und Walter Gropius damals im berühmten „Bauhaus“ Weimar lehrten: Die Form muss der Funktion folgen. Je einfacher und schlichter, desto schöner und besser. Für die Funktion war damals die Geschwindigkeit noch kein Thema, auch der Benzinverbrauch war sekundär. Viel wichtiger war, dass die Familie auf kleinstem Platz glücklich werden konnte. Und das wurde sie! Einige Fotos wurden schon 1934 aufgenommen, die Farbfotos stammen von dem vor vielen Jahren nachgebauten Wohnauto (Replica), der von der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ bei der Einweihung des neuen Werks im Sketsch vorgestellt wurde. Er ist heute ausgestellt im Erwin.Hymer.Museum, Bad Waldsee.